Drei Viertel von The Sun And The Wolf spielten bereits in Neuseeland zusammen in einer Band namens The Have, bevor sie 2008 nach Berlin zogen und sich passend zum Neuanfang auch umtauften. Genau wie den Vorgänger “White Buffalo” vor zwei Jahren haben die Wahlberliner auch “Salutations” in ihrem eigenen The Thunderdome-Studio auf der Schönhauser Allee aufgenommen. Die Songs des neuen Albums scheinen oft weder einen echten Anfang, noch ein konkretes Ende zu haben. Stattdessen mäandern sie auf der Grundlage eines repetitiven Grooves der Rhythmusgruppe oft minutenlang umher, wechseln dabei zwischen verhuscht gesungenen und instrumentalen Passagen. Trotzdem fransen die Songs nie zu formlosen Jams aus, sondern geben dem Hörer stets ein griffiges Gitarrenriff oder eine eingängige Gesangslinie zur Orientierung an die Hand. Unterbrochen wird dieser ruhig fließende Strom nur von dem etwas brachialeren “Why Are We Not Fading” und dem unruhigen “The Fisherman”, das von einem pulsierenden Schlagzeug-Beat unnachgiebig vorangetrieben wird. Doch meist herrscht auf “Salutations” eine verträumt-eskapistische Atmosphäre, die allerdings immer wieder ins Unheimliche und Bedrohliche abzudriften droht. Beispielsweise wenn sich der Song “Into This Mess” zunächst dank Congas und anderer lateinamerikanischer Percussion einen kleinen Ausflug in Richtung Weltmusik erlaubt, bevor er am Ende in die bodenlose Tiefe gezerrt wird und effektvoll im Chaos versinkt.
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White Buffalo
VÖ: 01.01.1900