Um ehrlich zu sein: käsiger könnte der Beginn von “What The Fuck” nicht sein. Harmonien, die dem schlimmsten 80er-Jahre-Metal entspringen und eine fiese Lead-Gitarre sorgen für Stirnrunzeln. Das soll jetzt also die neue Thrashcore-Hoffnung sein? Das Versteckspiel halten Rise Of The Northstar glücklicherweise nur eine knappe Minute durch. Pünktlich zu Sekunde 61 packt die Band aus Frankreich (nicht aus Japan – noch so ein Coup) das große Besteck aus und lässt den Opener in einem Double-Bass-Gewitter und den kehligen Vocals von Sänger Vithia untergehen. Im Flow von Vithia zeigt sich der seit Bandgründung kultivierte HipHop-Gestus, der Rise Of The Northstar in Kombination mit den dominierenden Metal-Gitarren in den 90ern wohl den Crossover- oder Nu-Metal-Stempel eingebracht hätte. Obwohl die Band selbst ihre Beeinflussung durch die 90er-Jahre des Metal und Hardcore eingesteht, klingen Rise Of The Northstar alles andere als angestaubt, was auch an der textlichen Thematik liegen dürfte: Groovigen Hardcore, HipHop und thrashige Anleihen mit Geschichten zu verknüpfen, die auf der japanischen Manga- und Anime-Kultur fußen, das hat vorher wohl noch keine Band so mühelos geschafft (oder überhaupt gemacht). Egal ob im furiosen, Slayer-esken Thrash-Solo von “Welcame (Furyo State Of Mind)”, dem 90s-Hardcore-Smasher “Samurai Spirit” oder dem launigen Cover des HipHop-Klassikers “Simon Says” von Pharoahe Monch – Rise Of The Northstar ziehen ihr Ding kompromisslos durch. Chapeau!
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