Gibt es. Was für eine Produktion! Und was für irre Typen! Egal, wen die Muppets an Showbiz-Originalen früher zu sich eingeladen haben, die schrägen Vögel von Blackbery Smoke gehören unbedingt dazu. Amerikanische Klischees aus Großmutters Einmachglas waren immer schon das Kerngeschäft des Southern Rock, und Blackberry Smoke verkaufen ihn zuhause deshalb auch wie geschnitten Weißbrot. Die USA brauchen gerade Geschichten über die bessere, alte Zeit. Für alle anderen sind Gratis-Tickets ins Freilichtmuseum des schwülen Südens drin: “Holding All The Roses” ist eine erfrischend flotte Bluesrock-Fahrt, die mit windigem Refrain und Western-Violine ins Ohr geht. Den Gesang überlassen Blackberry Smoke niemals ihrem bärtigen Leitwolf Charlie Starr allein, deshalb gehen auch die Vocals auf dem vierten Studioalbum herunter wie warmer Schnaps. “Lay It All On Me” ist ein Blues-Reimport, dessen Hooks die Beatles von Europa aus unsterblich gemacht haben. Auch “Woman In The Moon” ginge als Ballade eines Prince Of Darkness aus Birmingham durch. Die Sorgen der kleinen Leute versteht man überall da, wo es Finanzämter gibt und für den getragenen Hardrock in “Paybacks A Bitch” haben Kings X schon vor Jahren bei uns Türen eingetreten. Abgesehen davon, dass “Holding All The Roses” ein unverschämt gutes Album und das Erbe von Lynyrd Skynyrd bei Blackberry Smoke in den besten Händen ist: Hier gibt es Sonnenschein aus der Tüte, mal wieder akustisch vergoldet von Starproduzent Brendan OBrien.
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