Wie schön das sein muss, wenn man seinen Seelenverwandten getroffen hat und mit ihm liiert ist. So geschehen bei Erik Ripley Johnson und Sanae Yamada. Seit sechs Jahren veröffentlicht das Duo fast im Jahrestakt eine neue Platte, die immer wieder den gleichen Inhalt hat: minimalistisch-monotonen, hypnotisch-beduselten Psych Rock mit Proto-Electronic- und Krautrock-Elementen, irgendwo zwischen Spacemen 3, Silver Apples, Neu! und Suicide, vielleicht auch mal mit einer Prise Stooges. Das war auf “Mazes” (2011) schön anzuhören, eine etwas dominanter pumpende Alternative zu Johnsons anderer Band Wooden Shjips eben. Ein Jahr später war das auf “Circles” immer noch nun ja: nett, aber auch irgendwie belanglos. Mit “Shadow Of The Sun” verhält es sich kaum anders. Es hat sich bei den neun Songs nichts verändert, was man so nicht schon von Moon Duo kennt. Klar besticht das Album durch seine Soundästhetik. Die herrlich sphärischen Analog-Synthies, Oszillatoren-Sounds, die pumpende Drum-Machine, das mäandernde Spacerock-Gitarrenspiel sind wirkungsvolle Elemente für ein berauschend meditatives Hörerlebnis. Aber die Songs sind denen der Vorgänger so ähnlich, dass “Shadow Of The Sun” zu einem unentwegten Déjà-entendu wird. Trotzdem gibt es sie wieder, die “Höhepunkte”, wie das eröffnende “Wilding” mit seinem Handclap-Beat und dem warmen Synthie-Summen oder das gitarrendominierte “Slow Down Low”, das etwas an The Velvet Underground erinnert. Johnson und Yamada gehen in ihrem Stil voll auf, während man es sich als Hörer in dieser Sackgasse so bequem wie möglich machen muss.
weitere Platten
Stars Are The Light
VÖ: 27.09.2019
Occult Architecture Vol. 2
VÖ: 05.05.2017
Occult Architecture Vol. 1
VÖ: 03.02.2017
Circles
VÖ: 28.09.2012
Mazes
VÖ: 01.04.2011
Escape
VÖ: 16.02.2010