Es ist wie bei den Simpsons: Egal was in Politik, Medien, Sport, der Gesellschaft oder unseren kleinen Leben passiert, in der gelben Welt ist das längst passiert oder wird wenig später lustig und kritisch auf den Punkt gebracht. Analog dazu halten uns Deichkind auf “Niveau weshalb warum” die kleinen Probleme und Befindlichkeiten unseres digitalen, Alles-kann-und-alles-muss-Lebens vor Augen. Das können Erste-Welt-Probleme sein wie in “Mehr als lebensgefährlich”: Krümmel im Toaster, schon vergebene Domains, kein Aldi neben dem Edeka und andere Schwächen des Universums. Oder die allgegenwärtigen Werbe-Claims, die in “Powered By Emotion” ihr Fett abbekommen. “Like mich am Arsch” ist zwar der hundertste Song über den sekündlichen Online-Wahnsinn – Deichkind gelingt er trotzdem frisch, albern und zugleich kritisch. Und falls alle Stricke reißen, haben die Hamburger immer noch ein unberechenbares, entscheidendes Element in ihren Reihen: “Wir haben Ferris! Und was habt ihr?, heißt es im Refrain zu “Was habt ihr” zu pumpenden Roboter-Beats. Musikalisch bleiben Deichkind ihrer Liebe zu Plastik-Beats und liebevollem 80er-Trash treu. Das ist wenig anspruchsvoll, manchmal auch zu viel des Guten, in Kombination mit dem perfekten, flachen Phrasen-Humor, aber mehr als leider geil. Man kann Deichkind im Opener “So ‘ne Musik” nur beipflichten: “Alle woll’n den Abriss, gefedert und geteert/ Wir haben euch vermisst, es ist viel zu lange her/ Die Show kann jetzt beginnen und alle nur so ‘yeah’.
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