Grundsätzlich ist die Mischung verschiedener Stile, die Wayfarer aus Denver, Colorado auf ihrem ersten Album gewählt haben, durchaus interessant. So klingt die Band überwiegend europäisch, lässt klassischen skandinavischen Melodic Death Metal, gedrosselten Früh-90er-Black-Metal, Folk, Psychedelic und Post Metal mit leichten Doom-Einflüssen clashen. Dabei entstehen wie im Fall des Openers “Forests Ash By Dawn” äußerst abwechslungsreiche Songs, die zwischen moderatem Blastbeat, flächig-schwelgerischen Momenten, gefälligen Gitarren-Melodielinien, Bongo-Trommeln und Chorgesängen pendeln. Der zweite und beste Song, “Towards Mountains”, sticht durch seine brachialen, aber eingängigen Death-Doom-Parts inklusive tiefer Growls heraus. Leider ist auch dieser Track mit seinen gut zehn Minuten zu lang – und das ist ein Problem, das sich durch das gesamte Album zieht. Insgesamt ist “Children Of The Iron Age” nämlich über weite Strecken, trotz vieler guter Ideen, etwas arm an Höhepunkten, kann die Spannungskurve nicht innerhalb einzelner Songs und erst recht nicht auf Albumlänge konsequent aufrecht erhalten. Spätestens mit dem Ende des schönen The Elemental, und somit der ersten Plattenhälfte, ist die Luft raus und das Midtempo-Geschrammel in Moll hält nur noch wenige Höhepunkte bereit – eine schöne Harmonie im Schlussdrittel des Titelsongs, ein paar weitere im abschließenden “Skysong”. Für ein Debüt ist “Children Of The Iron Age” dennoch überdurchschnittlich. Wayfarer täten allerdings gut daran, fokussierter und songdienlicher zu schreiben.
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