Ähnlich wie bei den unangefochtenen Königen dieser Art der Ohrenfolter, Converge, entwerfen auf “Ageless” Grind-Attacken, crustiger Hardcore und massiver Sludge Metal ein schwerverdauliches und mit maximalem Hass aufgeladenes Schlachtengemälde. Leider fehlt den Jungs aus Denver, trotz einiger guter Riffs, letztlich ein Element wie das entfesselte, am Wahnsinn kratzende Gitarrenspiel eines Kurt Ballou oder das eingängige Songwriting von Trap Them, um wirklich mit den Schwergewichten des Genres in einem Atemzug genannt werden zu können. Auf Albumlänge lässt die Aufmerksamkeitsspanne mit dem Ende des stimmungsvollen ersten Teils und dem ersten eingeschobenen Instrumental nach, obwohl die Qualität der Songs auch im Folgenden nicht absackt. Call Of The Void schaffen es nur nicht, die Spannungskurve durch Ausschläge nach oben interessant genug zu gestalten. Wirklich herausragende Songs sind mit dem abwechslungsreichen Opener “Old Hate”, dem zunächst stumpfen, in der Schluss-Minute aber alles niederreißenden “Black Ice” und dem ungeachtet aller Tempo-Wechsel unbarmherzig groovenden Titeltrack vorhanden. Ein pointierter Hit wie “Bottom Feeder” vom letzten Album “Dragged Down A Dead End Path” ist leider nicht dabei. Den satten Sound hat übrigens Brad Boatright, Frontman der Portland-Crusties From Ashes Rise, zu verantworten, der sich durch das Mastering diverser Southern-Lord-Releases empfohlen hat. Wer auf modernen, metallischen Hardcore mit Crust- und Grind- Einschlag der Marke Nails oder Early Graves steht, macht hier nichts falsch.
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Dragged Down A Dead End Path
VÖ: 15.03.2013