Sie sind zwar alle zwei Jahre älter geworden, dem Testosteron-Spiegel ihrer neuen Hardcore-Hymnen nach zu urteilen sind die vier Herren von Deez Nuts aber weiterhin weit von ihrer Andropause entfernt. Wie auf den drei Alben zuvor legt die Gang aus Melbourne ihren Fokus auf (NY-)Hardcore, Metal und HipHop, gepaart mit Ghetto-Romantik und einem langweiligem Wir sind so toughe Typen-Image. Dennoch scheint sich im Hirn und Lebensstil der vier tatsächlich etwas verändert zu haben, sagt zumindest JJ Peters, der vom Partyleben und den ständigen Gelagen genug hatte, und sich auf eine schmerzhafte Reise ins Ich begeben hat. Was ihm dabei begegnet ist, lassen Titel wie “Yesterday”, “Behind Bars” oder “I Dont Wanna Talk About It” nur erahnen, aber natürlich haben Deez Nuts trotz neu gewonnener lyrischer Tiefe immer noch genug seichte Oberfläche, um der muskelbepackten Partyfraktion einen Dancefloor zu bauen. So lässt sich zum groovenden “Party At The Hill” mitsamt seiner Transplants-Referenz am besten mit ein paar Prozent im Turm moshen, genauso wie zu “Pour Up” oder “The Message”, die natürlich auch auf “Word Is Bond” nicht fehlen darf. Zusammengefasst lautet sie laut Peters ungefähr so: Egal, wie sehr man sich auch bemüht, mir mit Verständnis und Empathie zu begegnen, mich wird man nie wirklich verstehen können. Schade, aber wohl nicht zu ändern. Auch die Antwort auf seine eingangs gestellte Frage bleibt uns Peters mit “Word Is Bound” schuldig. Dabei wäre es doch so leicht gewesen: Gut ist das Gegenteil von schlecht!
weitere Platten
You Got Me Fucked Up
VÖ: 18.10.2019
Binge & Purgatory
VÖ: 07.04.2017
Bout It
VÖ: 05.04.2013
Stay True
VÖ: 04.10.2008