Nach langer kreativer Einöde konnten die letzten beiden Alben der britischen Melancholiker überraschend durchgängig überzeugen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an “The Plague Within”. und können leider nicht komplett erfüllt werden. Es ist zwar ihr abwechslungsreichstes Album, dadurch aber fast zwangsläufig besonders heterogen, stilistisch wie qualitativ. Als erstes fällt auf, dass Sänger Nick Holmes nicht mehr versucht wie Chuck Schuldiner von Death, James Hetfield oder Dave Gahan zu klingen, sondern all diese verschiedenen Stimmfarben sehr pointiert einsetzt. Leider kranken einige Songs am Mangel an einprägsamen Refrains. “Terminal” ist zwar ein ziemliches Brett, rauscht aber spannungsarm dahin, das flotte “Punishment Through Time” versandet in der Beliebigkeit und der lahme Groove-Rocker “Cry Out” kommt einem Totalausfall gleich. Dem gegenüber steht allerdings mit dem zähflüssigen Doom-Death von “Beneath Broken Earth” ein Monolith, ein Fanal der Schwermut. An “Eternity Of Lies” ist die Sorte Trademark-Gothic-Metal, den keine Band so zustande bringt wie Paradise Lost, mit unkitschigen Streichern, wimmernden Gitarren und konsequenten Moll-Harmonien. Diesem recht zurückgenommenen Song steht mit “Flesh From Bone” der schnellste Song der Bandgeschichte gegenüber, purer Death Metal. Das abschliessende “Return To The Sun” betont dann das sinfonische Element der nach wie vor einzig relevanten Gothic-Metal-Band, die mit diesem wundervoll organisch produzierten Album zumindest klarstellt, dass sie nicht auf der Stelle steht.
weitere Platten
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Host
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