Mehr als vier Jahre Zeit hat es Petralli gekostet, “Constant Bop” fertig zu stellen. In diesem Zeitraum hat der talentierte Sänger und Gitarrist gleich zwei Alben mit seiner Band White Denim aufgenommen: das phänomenale “D” (2011) und das kaum weniger famose “Corsicana Lemonade” (2013). Auf seinem Soloausflug biegt Petralli nicht wahnsinnig weit von der durch White Denim bekannten Route ab, auf der zwischen Country-Folk und Psychedelic, Garage Rock und Westcoast Pop, Art Punk und Prog-Freakout so einiges möglich ist. Das gilt auch für “Constant Bop”. Dabei hat Petralli mit verschiedenen Produzenten, in verschiedenen Studios und mit verschiedenen Musikern gearbeitet, wann immer er sich von der Arbeit mit White Denim zurückziehen konnte. Die viele Arbeit hört man den zehn knackigen Songs an. Sie sind gespickt mit Details und Schichten aus akustischen und elektrischen Instrumenten. Es gibt Westerngitarren, Vocoder-Sprengsel, Effekte und Echos, Tasteninstrumente, Bläser, gedoppelten Gesang, Vogelgezwitscher, brummende Fuzz-Gitarren, soulige Orgeln und vieles mehr. Langweilig wird es nicht eine Sekunde. Im Gegenteil, Petralli ist eine Indierock-Platte gelungen, die locker mit den besseren Werken von Spoon, Modest Mouse, Dr. Dog, M. Ward, Cold War Kids, Blitzen Trapper oder den Flaming Lips vor ihrer Freakout-Phase mithalten kann. Denn alle Genannten kann man an vielen Ecken und Enden von “Constant Bop” immer wieder durchschimmern hören. Was die Platte trotz ihrer Stilvielfalt zusammenhält, ist Petrallis charakteristische Stimme.