Dass Russ Rankin es noch kann, hat er bereits letztes Jahr mit seiner Band Only Crime bewiesen. “Pursuance” war das Statement, dass im Fat-Wreck-Punk der frühen 00er (auch wenn die Band 2014 auf Rise veröffentlicht hat) noch ein Feuer brennt. Und warum sollte, was mit Only Crime klappt, nicht auch mit Rankins Hauptband Good Riddance klappen? Die legen nach acht Jahren ein neues Album namens “Peace In Our Time” vor, und dass darauf von Frieden keine Rede ist, wird hoffentlich allen klar sein. Stattdessen rumpelt Good Riddances Punkrock alter Schule herrlich und packt da an, wo er anpacken muss: Im Nacken, im Schritt, in den Füßen und im Herzen. Das Beste an “Peace In Our Time” hat mit Sentimentalität zu tun. Nicht, weil es das erste Lebenszeichen der Band seit einer Ewigkeit ist, sondern weil es so klingt, als wäre es vor acht Jahren geschrieben und veröffentlicht worden. Oldschool-Punkrock mit Hardcore-Kante, der nie länger als zwei Minuten braucht und Fans von Bad Religion, All, Descendents, Nofx und Lagwagon auf Knopfdruck zum Wohnzimmerpogo verleitet – ohne großes Sologeplänkel, allein auf ein paar gute Punkrockakkorde und Rankins wütende aber charmante Kehle vertrauend. Die liefert die Szenehits zum Sommer, wenn sie in den Hooks von “Grace And Virtue”, “Washed Away” und “Take It To The Heart” kleine, hartnäckige Ohrwürmer züchtet. Über all dem feierlich-hymnischen Punkrock vergessen Good Riddance aber nicht ihre Hardcore-Wurzeln und holzen beispielsweise in “Dry Season” ordentlich drauf los. Wiederbelebung geglückt!
weitere Platten
Thoughts And Prayers
VÖ: 19.07.2019
My Republic
VÖ: 23.06.2006
Bound By Ties Of Blood And Affection
VÖ: 19.05.2003
Split-EP mit Kill Your Idols
VÖ: 20.11.2001
Symptons Of A Leveling Spirit
VÖ: 09.07.2001
The Phenomenon Of Craving (EP)
VÖ: 29.05.2000
Operation Phoenix
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Ballads From The Revolution
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A Comprehensive Guide To Moderne Rebellion
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