Between The Buried And Me
Coma Ecliptic
Text: Sebastian Berlich
Eingeschlichen hatte er sich spätestens auf “Colors”, als die Band nicht länger Metalcore-Songs schreiben wollte und stattdessen ein verzahntes Gesamtwerk schuf. Für “Coma Ecliptic” hat die Band ihre Wurzeln im extremen Metal kurzerhand zur Fußnote gemacht und stattdessen an ihrem Gespür für Melodien und Arrangements gefeilt. Manch einer ist an solchen Ambitionen gescheitert, doch Between The Buried And Me haben ihre Vorbilder genau studiert und sich ihnen mit jeder Veröffentlichung langsam angenähert. Auf ihrem aktuellen Album spielen sie nun nicht mehr nur komplexe Rockmusik, sie arbeiten in hohem Maße mit den Charakteristika des Genres Progrock und den Traditionen erzählender Musik. Dass dazu auch Musicals gehören, zeigt eine Nummer wie “The Ectopic Stroll”: Die Band agiert hier an der Schwelle zur Karikatur, spielt vollkommen überzogen und weiß damit zu unterhalten. Der Rest des Albums fällt zwar etwas zurückgenommener aus, arbeitet aber dennoch mit Theatralik und großen Gesten, vom sanften Einstieg “Node” bis hin zum großen Knall “Life In Velvet”. Dazwischen schielen Between The Buried And Me auch mal in Richtung Electronica (“Dim Ignition”) und lassen vereinzelt ihren Aggressionen freien Lauf (“Famine Wolf”), abhängig davon, was die zugrunde liegende Geschichte verlangt. In der reist ein Protagonist im Koma durch seine vergangenen Leben, was sich ebenso ambitioniert liest, wie sich das Ergebnis anhört. “Coma Ecliptic” möchte überwältigen und wirkt dabei teils überfordernd und anmaßend, doch nicht weniger möchte man von dieser talentierten Band hören.
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