Es ist kein Geheimnis, dass Mewithoutyou im Herzen abgehangene Crust-Punks sind; der Bandvan läuft mit Speiseöl und duschen kann man ja auch nach der Tour. Umso erstaunlicher, dass die Band dafür musikalisch nicht weiter weg von Anarcho-Krachpunk sein könnte. Schon im zweiten Song “Watermelon Ascot” trifft Post-Hardcore auf den zwischen Spoken Word, flüsternder Melodie und brüchigem Stakkato mäandernden Gesang von Aaron Weiss, und auch textlich hat “Pale Horses” wenig mit Punk zu tun. Aus Zitaten von bekannten Philosophen wie Jean Baudrillard und Ludwig Wittgenstein und freimütig eingestreuten Stellen aus der Offenbarung des Johannes und weiteren religiösen Texten formt Weiss seinen eigenen Mystizismus, der sich dem Albumtitel entsprechend ausgiebig mit der Apokalypse auseinandersetzt. In “Mexican War Streets” streift sich die Band das Soundkleid von La Dispute über, während Weiss über Drogenmissbrauch und Selbstmordgedanken singt. “Birnam Wood” und “Magic Lantern Days” beschwören zu flächig-melodischem Indierock mit akustischer Schlagseite den Untergang durch die Atombombe herauf. Immer wieder taucht die Phrase “Pale horse songs of a slow decline” als Mantra in den Songtexten auf und schließt den konzeptuellen Kreis der Platte. Die Stream-Of-Consciousness-Lyrik und die oftmals schwer greifbar vor sich hin fließenden Songs machen “Pale Horses” nicht gerade zum zugänglichsten Album der Band, aber zum bislang spannendsten.
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