Manchmal kann man den Inhalt einer Platte eben doch anhand ihres Covers beurteilen. In dieser Hinsicht waren die beiden vorangegangen Valkyrie-Platten zweifelhaft cool. Das Jeremy-Hush-Motiv von “Shadows” würden sich dagegen sicher viele Stoner-Rock und Metal-Fans sofort auf den Rücken stechen lassen. Es ist auch ein Versprechen: Baroness-Gitarrist Jake und sein Bruder Pete Adams haben mit ihrem dritten gemeinsamen Album viele der Fehler vermieden, die sie sich auf dem Vorgänger noch erlaubt haben: In puncto Produktion, Schlagzeugsound, aber vor allem bei den Songs an sich, haben sie einen enormen Schritt nach vorne gemacht und können ihr grandioses Gitarrenspiel im Stile von Thin Lizzy, Wishbone Ash und Iron Maiden endlich in gleichwertige Stoner-, Doom- und Metal-Songs einbetten. “Shadows” steht immer noch diametral zum progressiven Sound von Baroness, zelebriert es doch Classic-Rock und Proto-Metal mit einer beinahe naiven Begeisterung, bei der ein Funke sofort überspringt. Bei den fünf- bis siebenminütigen Stücken wird demnach immer noch gegniedelt und mit dem Kopf genickt was das Zeug hält, aber auf “Shadows” schälen sich aus all diesen mächtigen Riffs echte und erinnerungswürdige Hits wie “Mountain Stomp” oder das grandiose “Golden Age” heraus. Zugegeben, in dieser Hinsicht lässt es auf Albumlänge etwas nach, doch auch die Stücke der zweiten Hälfte halten das gute Niveau der Platte und überzeugen durch Spielfreude und Gitarrenläufe, von denen man nicht genug bekommen kann.
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