Steaming Satellites
Steaming Satellites
Text: Nina Töllner
Zugegeben, der Vergleich mit der Brüderband aus Tennessee ist vor allem dem angerauten Organ von Steaming-Satellites-Sänger Max Borchardt geschuldet, das klingt, als wäre er ein verlorenes Mitglied des Followill-Clans. Eine weitere Parallele ist der gelegentliche Blues-Vibe, den die Herren aus Salzburg mit den Kings Of Leon teilen, zu hören in der “Ballade Unfold” oder dem mit sämigen Black-Keys-Riffs versetzten Circles. Doch die Steaming Satellites haben auch einen Synthesizer am Start und setzen ihn fleißig ein. Mal entstehen daraus psychedelische Exkurse wie im erwähnten “Circles”, das samt ausuferndem Gitarrenjam zur kleinen Spacerock-Orgie mutiert. An anderer Stelle wird es tanzbar. “Rocket”, “Back And Forth”, “Phone” oder auch “Fill The Cup” sind funky stuff und lassen sich beinahe unter Dancepunk der Sorte The Rapture einordnen. Nein, die Steaming Satellites sind auch auf Album Nummer vier nicht leicht festzunageln. Sie sind eklektisch, ohne dass es einem sofort auffallen würde, fügt sich doch alles schön organisch und ohne abrupte Brüche ineinander. Die Österreicher beamen sich von Pink Floyd und Led Zeppelin in die 00er-Jahre, sind groovig, eingängig, reduziert, dann wieder ausschweifend und verstrahlt. Alles für sich genommen altbekannt, in der Kombination durchaus originell. Dass sich über die Dauer von 13 Songs trotzdem ein wenig Eintönigkeit einstellt, liegt an den repetitiven, oft stakkatohaften Gesangslinien. Sparsam genossen bietet Steaming Satellites jedoch einen guten Partysoundtrack – für Tanzfläche und Wohnzimmer-Disco.
weitere Platten
Clouded Sky (EP)
VÖ: 20.03.2020
Slipstream
VÖ: 15.02.2013
The Mustache Mozart Affaire
VÖ: 06.01.2012