The Sword
High Country
Das sind gefühlt drei Alben in einem, die sich auf fünfzehn Songs verteilen. “Unicorn Farm” schiebt sich in 50 Sekunden auf künstlichem Bass-Fundament quer über den Highway. The Sword machen damit sicher nur wieder einen ihrer Späße und überhaupt war das ja nur als Intro gemeint – oder? “Seriously Mysterious” klaut in Gestus und Phrasierung hemmungslos bei Aloe Blaccs Radionummer “I Need A Dollar”, worüber nicht einmal der verschwitzte 80er-Synth, Billo-Handclaps und die souligen Damen im Hintergrund hinwegtäuschen. Die Abkehr vom Gitarren-Purismus haben The Sword ja schon auf “Apocryphon” als Rettung vor dem Vergessen werden begriffen. “High Country” setzt da noch einen drauf. “Suffer No Fools” tarnt den Tastenmann hinter einem schrammeligen Instrumental, für das Sänger J. D. Cronise wohl keinen Text mehr übrig hatte. Der humorige Eklektizismus von The Sword blitzt immer dann auf, wenn die Texaner das vermeiden, was man ihnen laut Herkunft, Attitüde und Haarlänge unterstellt. “Empty Temples” flufft mit Beachclub-mäßigen Background-Uuuhs seinem Refrain entgegen, und auch “Agartha” zeigt mit schrägen Space-Sounds und viel Feedback eine gewisse Verweigerungshaltung. Auf der ruhigen Seite: das Unplugged-Schatzkästlein “Silver Petals”, das mit mehr Hintergrundrauschen bei Simon & Garfunkel Unterschlupf gefunden hätte. Wenn The Sword in den übrigen Songs zu ihrem Kerngeschäft übergehen – erdiger 70er-Rock in unterschiedlichen Härtegraden – dann ist das schon wieder eine gelungene Abwechslung.
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