Dope Body sparen sich auf ihrem dritten Album die schrägen ruhigen Momente, die den Vorgänger “Lifer” so unmittelbar und manchmal auch unvermittelbar gemacht haben. “Kunk” ist schräg und laut und funktioniert nicht nur im übertragenen Sinn als direkte Antwort auf seinen Vorläufer: Die zehn neuen Songs entstanden als Sound-Spielereien zwischen den Aufnahmen der “Lifer”-Session. Zunächst hatte das gereicht, um den Kopf im Studio frei zu bekommen, vor den Lautsprechern war die Band später schnell überzeugt davon, ein Album im Album heraushören zu können. “Kunk” macht sich nun die Stärken von “Lifer” zu Eigen und traut sich, seine Gitarren-Experimente bis in ihr unausweichlich chaotisches Ende auszuformulieren. Die Grundstimmung ist dabei düster und unverfälscht, Dope Bodys Vorliebe für 90er Alternative-Rock schwingt allerdings eher unterschwellig mit. Wenn es in den beiden Instrumentals “Muddy Dune” und “Pincher” übersteuert flirrt und dröhnt, ist die Band aus Baltimore mit ihrem Noise näher dran am künstlerischen Anspruch von Skeleton Key als an der Zerstörungswut von Metz. “Casual” nutzt den uneingeschränkten Freiraum gleich zu Beginn aus – würde hier nicht Andrew Laumanns abgeklärter Gesang als Ruhepol dienen und alles zusammenhalten, dann liefen Dope Body schnell Gefahr, in einen Bereich abzudriften, in dem sich ihre Musik primär nur noch dazu eignet, die Spezialeffekte eines Science-Fiction-Films zu unterstützen. So aber bleibt es spannend, was die Band sonst noch so in ihren alten Sessions findet.