Seitdem das Projekt Quiet Company im Jahr 2006 von Taylor Muse ins Leben gerufen wurde, sind vier Studioalben, diverse Mitgliederwechsel und Muses Abkehr vom christlichen Glauben ins Land gegangen. Seine religiöse Sinnkrise besang Muse auf “We Are All Where We Belong” (2011) ausgiebig, aber auch auf dem Neuling “Transgressor” spuken biblische Metaphern und Begrifflichkeiten durch die Texte. Thematisch gehts allerdings vor allem um Muses Ehe, die dem Musiker dank seiner beziehungsunfreundlichen Profession reichlich Anlass zum Hadern gibt. If Im not around, then how could I be any version of the man you need/ Youre a single mom/ And Im always gone, räumt er in Understand The Problem ein. Und schiebt leise hinterher: I wish I was someone else/ I wish that you loved someone else. Den Selbstanklagen und -zweifeln zum Trotz strotzt Transgressor vor erhebenden Mitsingrefrains in Dur, die beim ersten Hördurchgang etwas beliebig durchrauschen, aber schon wenig später lautstark Hit! schreien. So könnte es klingen, würde man Death Cab for Cutie kräftig mit Nada Surf und Weezer verquirlen: bittersüßer, hochmelodiöser Indierock und Powerpop mit Aggressionsschüben, balladesken Verschnaufpausen und akustischen Farbtupfern aus Synthie und Klavier, Bläsern und Streichern. Spätestens wenn “Quiet Company in The Road To Perdition” zum Handclap-verstärkten Chorgesang anheben, gibts kein Halten mehr. Das dabei vielstimmig intonierte Mantra lässt sich auch programmatisch für das ganze Album lesen: I cant get you off my mind.