Mindestens zwei Momente ihres 2013er Albums “Holy Fire” blieben nachhaltig im Gedächtnis: der unverschämt eingängige Refrain von “My Number” und das kernig-brachiale Riff von “Inhaler”. “What Went Down”, der Opener des vierten Foals Albums zeigt, in welche Richtung die Band sich mit Produzent James Ford (Simian Mobile Disco) entwickelt hat: Er bringt Eingängigkeit und Brachialität zusammen und tauscht die Nervosität der Antidote-Foals gegen die Kraft eines ausgewachsenen Hengstes ein. Stilmittel, die einem auf “What Went Down” noch öfter begegnen werden, beispielsweise in “Night Swimmers”, das wie eine Reprise des Openers klingt. Oder in “Snake Oil”, dem von einem mächtigen Bass getragenen Versuch, die Arctic Monkeys und die Eagles Of Death Metal auf der gleichen Party an der ehrwürdigen Uni von Oxford spielen zu lassen. Bemerkenswert ist die unglaubliche Sicherheit, mit der die Foals ihren musikalischen Kosmos inzwischen ausmessen. So greift “Albatross” die rhythmische Komplexität ihres Debüts auf, um sich durch stetige Verdichtung zu einem der großen Momente auf “What Went Down” aufzuschwingen. Hier ist alles dem Groove untergeordnet und bietet dadurch das perfekte Geläuf für einen Song, der zu einem euphorischen Dancefloor-Vehikel erwächst. Dabei halten die Foals perfekt die Waage zwischen Anspruchsdenken und Loslassenkönnen, packen ihre Songs auf der emotionalen Ebene zu – das konnte man nicht immer behaupten. Das liegt auch an der neu gewonnen Kratzbürstigkeit in der Stimme von Philippakis, die er zum Beispiel in “Mountain At My Gates” unter Beweis stellt.
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