Bisher hatte das wechselnde Personal um Gründer und Schlagzeuger David Christian die Texte der Process Church Of The Final Judgement – einer Sekte von Hippie-Satanisten aus den 60er- und 70er-Jahren – musikalisch interpretiert. Das endete meist in bemoostem Neofolk, Satanisten-Gospel und avantgardistisch-rituellen Textvorträgen, war für den Hörer oft eine Herausforderung – und der Band irgendwann lästig. Sabbath Assembly dagegen ist ein konventionelles Rockalbum: Es kommt größtenteils über die Riffs, die schweren Doom Metal, dynamischere Heavy-Metal-Licks dunklerer Färbung, Okkult-Rock-Melodien und Folk-Anflüge zu einem organisch knurrenden 70er-Heavy-Rock-Sound verweben. Das erinnert an Pentagram, The Oath oder auch The Devils Blood, Sängerin Jamie Myers singt allerdings deutlich tiefer als letztere und dehnt ihre Vocals öfter melodramatisch aus, um die Texte rund um Spirituelles und Teuflisches zu unterstreichen. Allerdings merkt man Sabbath Assembly an, dass die Freude über die neu erworbene kreative Freiheit das disziplinierte Songwriting übermannt hat: Gute Ideen wie das Tribal-artige Drumming, das dem Opener “Risen From Below” mächtig Druck verleiht, stehen nicht immer im Dienst der Songs – oder werden zu oft wiederholt, wie die Kombination aus schleppendem Intro und plötzlichem, stürmischem Reintro mit langem Instrumental- und Solopart. Zudem franst das Album nach “Ave Satanas”, das sich in Sachen Drama an Ghosts “Year Zero” orientiert, zu sehr in Richtung Folk aus – den die Band viel intuitiver beherrscht, als okkulten Heavy Metal. Noch.
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