Schließlich verbindet beide eine Vorliebe für epische Klangwelten, ausufernde Instrumentalpassagen und Songstrukturen abseits des Strophe-Refrain-Schemas. Auch ihre jeweiligen Eigenheiten fügen sich auf “Back To Earth” schlüssig ineinander: Prog-typischer Bombast peppt beispielsweise das im Postrock nahezu obligatorische Laut-leise-Spiel auf, während hymnische Gitarrensoli wie in “Hugeness” von Delay- und Reverb-Effekten beflügelt werden. Dazu gesellen sich perlende Synthesizer und metallische, krumm akzentuierte Riffs im Stil von Porcupine Tree-Mastermind Steven Wilson – erklärtes Vorbild von Multiinstrumentalist Jordi Ruiz, der Exxasens 2007 als Soloprojekt startete und es 2013 in eine vollwertige Band umwandelte. Der durchweg positive Gesamteindruck dieses wundervoll räumlich produzierten Albums wird jedoch in drei der acht Songs durch affektierte Gesangslinien entscheidend geschmälert. Der Opener “Supernova” entwickelt sich zum Beispiel zu einer mitreißenden Berg- und Talfahrt, die kurz vor Schluss durch Stadionrock-Oho-hos abrupt aus der Bahn geworfen wird; und das pathosgeladene Genöle in “Saturn” weckt sogar schlimme Erinnerungen an die Creed-Heulboje Scott Stapp. Mit den verbleibenden fünf Instrumentals wie dem zwischen Maserati, Maybeshewill und Porcupine Tree schlängelnden Ungetüm “Bright Side Of The Moon” beweisen Exxasens jedoch, dass sie zu Großem fähig sind – solange sie einen Bogen um die Gesangskabine machen.
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