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    Black Vulpine
    Hidden Places

    VÖ: 11.09.2015 | Label: Moment Of Collapse/Broken Silence
    Text:
    Black Vulpine - Hidden Places

    Schwierig, bei einem Debüt wie “Hidden Places” sich nicht von Dortmunder Lokalpatriotismus leiten zu lassen. Innovative Stoner-Acts gibt es schließlich in allen Winkeln der Welt, unprätentiöse Songwriter auf der Flucht vor den Noise-Konventionen des Sludge auch. Auffällig an “Hidden Places” ist aber ein im Ruhrgebiet vollendetes Prinzip der Arbeitsteilung.

    Wer die magischen Cocktails des Stoner-Quartetts aus Dortmund einmal auf ihre Zutaten hin untersucht, hört Vorbilder wie Queens Of The Stone Age, Kylesa und The Distillers heraus. Josh Homme braucht für derart komplexen Stoff seit Jahren eine schwer beherrschbare Task Force aus Übermusikern. Während bei ihm schnell eine Fußballmannschaft zusammen kommt, reichen bei Black Vulpine acht effektiv kooperierende Hände. Die greifen im Opener “Twisted Knife” nach den Ohren wie ein Poltergeist mit reichlich Hall auf der Stimme. Dunkle Schmiere am zähen Ende des Songs zeigt, wie selbstverständlich Black Vulpine auch mit der Farbpalette des Sludgecore umgehen. Den infernalischen Rotz von Kylesa-Frontfrau Laura Pleasants findet man bei den beiden Sängerinnen und Gitarristinnen Sarah Middeldorf und Daria Stirnberg nicht, dafür bekommt man aber etwas Größeres: einnehmende Gesangsarbeit, an der bei näherem Hinhören immer mindestens zwei Stimmen gleichzeitig beteiligt sind. Auch Schlagzeuger Rüdiger Stirnberg unterfüttert als dritte Stimme den melodischen Reichtum, mit dem Black Vulpine selbst Vorbildern wie Red Fang und Baroness regelmäßig davonsingen. Wenn er nicht gerade mit Backing Vocals beschäftigt ist, drückt Stirnberg zusammen mit dem pumpenden Bass von Stefan Zachaias Muster in den Boden, die man erst einmal verstehen muss. Eingängige Arrangements hat “Hidden Places” nicht im Angebot, auch das macht dieses Debüt spannend. Black Vulpine finden mit aufgeräumter Rhythmik und einem transparentem Soundbild leicht aus dem Stoner-Rock-Quark heraus und stehen Bands wie Smashing Pumpkins und eingeschränkt Sonic Youth damit oft näher als Fu Manchu, The Shrine oder Torche. In ihrem Soundbild ziehen die beiden Gitarristinnen kratzigen Fuzz der extremen Verzerrung jederzeit vor, den gewonnenen Platz kann man dann mit großen Hooks füllen – “Avra Kadavra” und “Demons Of Future” sind voll davon. “Drowning In Lakes” setzt auf fein gearbeitete Gitarrenriffs statt überladene Powerchords, würde es hier etwas päpstlicher zur Sache gehen, wäre der Song ein Fall für Ghost. Verschrobene Heaviness und dazu ein Gesang wie von traurigen Engeln – das ist so einnehmend zuletzt Melissa Auf der Maur mit “Out Of Our Minds” gelungen.

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