Ihr elftes Album ist ein solider Block Qualitäts-Metal mit Hardcore-Kante, hat aber auch Überraschungen parat: “Do Nothing” ist Prongs größte Annäherung an das, was man hinter vorgehaltener Hand wohl als Halbballade bezeichnen muss. Das Experiment gelingt, denn auch in dieser ungewohnten Soundkulisse kann Tommy Victor den missgelaunten New Yorker glaubwürdig inszenieren. Dickere Bretter liefert “X – No Absolutes” natürlich massig. Mit einem Gitarrensound, der längst zur Definition des Begriffs Crunch geworden ist, sägt “Without Words” Löcher in die Tischkante. Victors gebellte Texte folgen dem stimmverwandten Jaz Coleman in Schräglage und schweben dann in einer der gefälligen Hooks davon, die Prong in den letzten Jahren legalisiert haben. Zum Kriegsgeschrei in “Ultimate Authority” ließen sich Großbanken stürmen, “Sense Of Ease” ist eine brachial harte Schnittmenge aus Corrosion Of Conformity im Feeback-Nebel und einem besseren Slayer-Gemetzel. Das ebenfalls temporeiche “In Spite Of Hindrances” gibt Knallgas zwischen Exodus und Anthrax, die beide lebenslang in der Schuld des New York Hardcore stehen. An den mehrstimmigen Vocals des Titelsongs “No Absolutes” lässt sich ablesen, wie beständig Prongs Studioerfahrung über die Jahre gewachsen ist. Mit einem Refrain, der für Prongs Verhältnisse zartrosa schimmert, zeigt sich hier doch noch ein Wolkenloch im Schlechtwetter-Universum der Band. Weiterhin auffällig: Tommy Victors Skills als Leadgitarrist. Nebenjobs bei Glenn Danzig und ein Wohnsitz in L.A. hinterlassen eben ihre Spuren.
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