So oder zumindest so ähnlich wollen und sollen Slipknot rüberkommen: Wir wollen alles, oder zumindest mehr als alle anderen. Mehr Bandmitglieder: nämlich neun. Mehr Image: wir tragen freakige Clown-, Hannibal-Lecter- und Gasmasken und Irrenanstalt-Overalls. Auf den ersten Blick verwundert es nicht, daß Slipknot aus dem Agrarstaat Iowa stammen, denn dort wird ja bekanntlich eine Menge Mais, zu englisch: K(C)orn angebaut. Der zweite Blick offenbart Ross Robinson als Produzenten, doch beim dritten wird klar, daß hier nicht just another Tieftontruppe am Werk ist. Gerade in der Neunköpfigkeit, die neben der üblichen Besetzung – Hyperventil-Sänger, zwei Gitarren, Baß, Schlagzeug – noch Platz für zwei Percussionisten, einen DJ und einen Sampling-Supervisor läßt, liegt Slipknots Bonus. Die Weirdness dieser Platte steckt im Detail, und wenn alle nine einen gleichzeitig nailen, fühlt man sich unter Dauerbeschuß wie im 32. Level von “Doom 2” – und hat dennoch mächtig Spaß an der Attacke. Mit der Zeit – und jetzt kommt der kleine Haken – glühen einem jedoch sämtliche Synapsen durch: 60 Minuten sind einfach zu viel des Bluten. Trotzdem ein Ereignis. Will ich unbedingt live sehen.
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