In erster Linie bestehen die Low Fyling Hawks aus zwei mexikanischen Multiinstrumentalisten, die sich hinter den Pseudonymen Eha und Aal verstecken. Für die Aufnahmen ihres Debüts “Kofuku” wurden sie von Mr. Bungle-Mitbegründer Trevor Dunn am Bass sowie Dale Crover unterstützt, der seit 1984 bei den Melvins trommelt und auch bei Nirvanas ersten Studiosessions am Schlagzeug saß. Eine gewisse musikalische Nähe zu den Melvins ist hörbar, Low Flying Hawks gehen in ihren tiefschwarzen Elegien aber viel geerdeter zu Werke. “Now, Apocalypse” schaut der Welt beim Zerfall zu, und “Seafloor Fathoms” erinnert nicht nur wegen seines Titels an die Tiefsee-Metaller Ahab, es schafft auch wie die Deutschen eine gelungene Balance zwischen Schwere und Melodie. Das liegt nicht zuletzt an Ehas Gesang, der stellenweise nach dem eines lethargischen Chino Moreno klingt. Geradezu verträumt gestaltet sich “Fading Sun”, “Wolves Within Wolves” schlägt zu Beginn in eine ähnliche Kerbe, bevor ein grooviges Riff den Song in Richtung Stoner Metal rückt. Dank solcher Einfälle fällt “Kofuku” überraschend vielseitig aus. Im abschließenden “Destruction Complete” wird das besonders deutlich. Hier zeigen Low Flying Hawks alle Facetten ihres Sounds auf elfeinhalb Minuten Länge zusammengefasst, wozu auch ein bluesiges Gitarrensolo in Zeitlupe gehört. Während Aal markerschütternd keift, bleibt Eha beharrlich: Someone will see the light. Und tatsächlich ist dieses düstere Album ein musikalischer Lichtblick.