Coogans Bluff
Flying To The Stars
Gleich zu Beginn erinnert die Bläsersektion an das Hauptriff von King Crimsons Klassiker “21st Century Schizoid Man”. Damit wären die inzwischen in Berlin und Leipzig ansässigen Weirdos treffend beschrieben. Wer sein Album mit einem Space-Western-Prog-Longtrack beginnt, den man nur exorbitant nennen kann, hat per se nicht mehr alle Shuttles im Hangar. Die übrigen Songs haben dagegen Mühe, über die volle Distanz mitzuhalten. Doch im Gegensatz zu den vorherigen Platten, die in ihrer Stilvielfalt einem Sack Flöhe glichen, ist “Flying To The Stars” endlich ein stringentes Ganzes. Eine Heldenreise mit Nachbrenner, inklusive Space-Orgel, Schockschwerenot und verträumtem Outro. Bis es soweit ist, gilt es aber zunächst, salzige Riffs zu lecken und mit hochprozentigem Desert Blues runterzuspülen. Der anschließende Biss in die Zitrone heißt “N.R.I.H.C.” und klingt wie ein Bond-Song von Tom Waits, also erst sauer, dann lustig, gefolgt von einem sternhagelvollen Stelldichein mit Moneypenny in der Ausnüchterungszelle. Zusätzlich pfeffern die sympathischen Knallköpfe ihr Bubenstück mit einem abgedrehten Konzept. Statt Lyrics enthält das Booklet eine Chronik aller Tierarten, die jemals für Raumfahrtexperimente herhalten mussten. Eine Idee so skurril wie interessant, und in Begleitung des comichaften Artworks eine Warnung an alle Unkundigen vor denselben Symptomen, an denen Rhesusäffchen in der Schwerelosigkeit am meisten leiden: Überhitzung, Stress und Kurzatmigkeit.
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