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    Motorowl
    Om Generator

    VÖ: 26.08.2016 | Label: Century Media/Sony
    Text:
    8 / 12
    Motorowl - Om Generator

    Fünf Thüringer Anfang zwanzig mischen mit ihrem Debüt die Schwergewichtsklasse des Rock auf. Zweifel an der Legitimität dieser Aussage walzen Motorowl einfach platt.

    Die Reizwortcollage, die das blutjunge Quintett mit Band- und Albumtitel zusammenstellt, lässt schon Rückschlüsse auf ihren Sound zu, bevor man auch nur einen Ton gehört hätte: Motorisierte Eulen, meditierende Generatoren – es riecht nach Teer, Benzin und gerauchten Kräutern. Wenn Sänger Max Hemmann den Opener dann mit einem herzhaften „Lucifer, come take my hand“ eröffnet, fragt man sich unvermittelt, ob es für psychedelische Heavy-Rock-Alben eigentlich schon ein passendes Bingospiel gibt. Motorowl seien die Klischees gestattet, denn darauf reduzieren kann man sie nicht: Dafür baut ihr “Om Generator” zu viel Druck auf, den das Album aus der kombinierten Wucht von doomigen Riffs und fauchenden Hammondorgeln zieht. Hemmanns kraftvoller, emotionaler Gesangsstil erinnert auf diesem Fundament oft an John Garcia, verlässt die Gefilde des Blues aber auch mal zugunsten härterer Shouts oder schlägt in “Beloved Whale” sanftere Töne an. Ähnlich vielseitig gibt sich die Instrumentalfraktion: “Spiritual Healing” pendelt zwischen brachialer Riffwand und postrockigen Atmo-Passagen und gipfelt in einer sorgsam vorbereiteten Lärm-Eskapade, die mit klassischen Rockstrukturen nicht mehr viel am Hut hat. Dazu gesellt sich eine wohltuende Detailverliebtheit im Songwriting, sodass etwa “One And Zero” mit präzise gesetzten Takt- und Tempowechseln Cleverness versprüht, ohne zu proggig-verkopft zu werden: Motorowl gehen mit ihren Spielereien sparsam um. Angeben hat diese Band auch schlicht nicht nötig.

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