Während es der Headliner-Band jener Konzertabende nämlich schon seit geraumer Zeit abgeht, das Feuer von früher neu zu entfachen, hat es ihr schwedisch-amerikanischer Support-Act drauf: Fews toben sich im Spannungsfeld zwischen Shoegaze, Glam und düsterem, teils elektronisch unterfüttertem Indierock aus und machen auch auf ihrem Debüt eine passable Figur dabei. Wer die Band über ihre eher optimistisch vorpreschende Vorab-Single “100 Goosebumps” kennengelernt hat, ist zwar nicht auf der falschen Fährte, hat aber doch ein leicht verzerrtes Bild der Dinge: Es gibt Songs auf “Means”, die ähnlich zupacken, zum Beispiel “The Queen” oder “Drinking Games”, in denen sich die Gitarren vor eigentlich trister Kulisse verspielt umgarnen (vermutlich sind Bloc Party – oder ihr einstiges Selbst – hier hellhörig geworden). Es gibt auf “Means” aber auch Songs wie “Keep On Telling Myself”, in denen die Stimmung nicht so einfach aufbricht; in denen Fews einen finster funkelnden Teppich aus sprödem Riff, verschachteltem Rhythmus und verhallten Einzeilern ausrollen, ohne die fiebrige Atmosphäre jemals ganz aufzulösen. Die Goldene Mitte liegt dann im Albumfinale “Ill”. Mit pochendem Motorik-Beat, kratzig bis heillos zerschossenen Gitarren und analogen Synthie-Sperenzchen empfehlen sich Fews hier wahlweise als Missing Link zwischen Suuns und War On Drugs – oder als teilelektronisches 10er-Jahre-Update zu Black Rebel Motorcycle Club. Wie man die Dinge auch sieht: Einem solchen Debüt folgt oft schon das Meisterwerk.