Das trifft es in mehrerlei Hinsicht. Die Pixies scheuten sich nie, Stile wild zu mischen und Songs unberechenbar zu gestalten. Ein Grund dafür, dass die Band bis heute frisch klingt. Helms Alee wollen sich ebenfalls nicht festnageln lassen. Ihre Songs sind Formwandler, tragen so viel Doom und Noise in sich wie Shoegaze und Postrock. Und während bei den Pixies die Dynamik zwischen Kim Deal und Frank Black der Dreh- und Angelpunkt war, sind es bei Helms Alee Gitarrist Ben Verellen (Ex-Harkonen) mit seiner sehr an Jarred Warren von Big Business erinnernden Brüllstimme und die ungleich zarteren Stimmen von Bassistin Dana James und Schlagzeugerin Hozoji Margullis. Wer Helms Alee als Support ihrer Labelkollegen Russian Circles gesehen hat, der weiß, dass Margullis einen unglaublichen Punch hat. Der ist auf “Stillicide”, dem vierten Album der Band aus Seattle, die permanente Grundierung, die selbst in ruhigeren Momenten wie “Creeping You Company” andeutet, dass jederzeit ein Gewitter losbrechen könnte. Es sind die weniger wilden, epischen Passagen wie das mit Piano und mehrstimmigen Harmonien versehene Intro “More Weight”, die Helms Alee über dem Sludge-Sumpf levitieren lassen. In ihrer Art, Heaviness und Melodien, Brutalität und Schönheit zu vereinen, erinnern Helms Alee nicht selten an Floor und Torche – aber mit weiblichem Faktor. Manchmal lugt noch etwas Math durch die Ritzen und Verellens Effekt-Board durchmisst den Raum von Post bis Gaze. Es gibt einiges auf “Stillicide” zu entdecken – und Dank Kurt Ballou klingt es auch noch toll.
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