Crippled Black Phoenix
Bronze
Text: Carsten Sandkämper
In einer Atmosphäre globaler Ungewissheit über die nähere Zukunft, bleibt Greaves die Aussage “All the answers will lead to more questions”. Vielleicht wäre diese Aussage in “Rotten Memories” der bessere Plattentitel gewesen. Er hätte die Verunsicherung symbolisiert, nach der “Bronze” klingt. Zum einen lebt Greaves weiterhin seine bedingungslose Liebe zu psychedelischen Vorbildern wie Pink Floyd aus, andererseits nimmt immer öfter eine gewisse abgründige Stoner-Mentalität von ihm Besitz. Was jedoch auf “White Light Generator” noch einen gewissen Ausgleich erfahren hatte, kippt auf dem fünften Studioalbum der Band vollends in Dunkelheit. Greaves scheint all seine persönlichen Kämpfe gegen Depression in diese Platte eingraviert zu haben. Diesen Grundton von Traurigkeit, der ein Bild von öden Landschaften heraufbeschwört, muss man mögen, um “Bronze” ertragen zu können. Eine Gratwanderung, die spätestens im trostlosen “Goodbye Then” die Spreu vom Weizen getrennt haben müsste. Das dann folgende “Turn To Stone” steckt knietief im hymnischen Glamrock der 70er, dass man sich kurz veralbert fühlt. Doch auch diese Rückwärtsgewandtheit ist Teil des Koordinatensystems, in dem sich Crippled Black Phoenix bewegen. In “Scared And Alone” bekommt der “black dog”, die Verkörperung von Greaves’ Gemütszustand einen eigenen Moment und mit Belinda Kordic eine eigene Stimme – in den stärksten neun Minuten dieses niederschmetternden Albums. Das hier ist nichts für Frohgemüter.
weitere Platten
Horrific Honorifics Number Two (2)
VÖ: 29.11.2024
The Wolf Changes Its Fur But Not Its Nature
VÖ: 29.11.2024
Banefyre
VÖ: 09.09.2022
Painful Reminder/Dead Is Dead (EP)
VÖ: 16.07.2021
Ellengæst
VÖ: 09.10.2020
Great Escape
VÖ: 14.09.2018
Horrific Honorifics (EP)
VÖ: 01.07.2017
New Dark Age (EP)
VÖ: 27.11.2015
White Light Generator
VÖ: 14.03.2014
Live Poznan
VÖ: 16.08.2013
No Sadness Or Farewell (EP)
VÖ: 19.10.2012
(Mankind) The Crafty Ape
VÖ: 27.01.2012