Der Gesangsposten war dabei bis zuletzt vakant. Schon länger schrieben Dan Yemin und Andy Nelson von Paint It Black und zahlreichen weiteren einflussreichen Hardcorebands gemeinsam mit Schlagzeuger Chris Wilson Songs für ein neues Projekt. Mit Will Yip hatten sie bereits einen gleichermaßen integren Produzenten an Bord. Den Gesang wollte Yemin jedoch nicht übernehmen, der zackige Hardcorepunk von Open City käme seinen anderen Bands sonst wohl zu nahe. Mit Rachel Rubino von Bridge & Tunnel fanden sie schließlich eine Person, die ihre musikalische und inhaltliche Vision teilt und deren Stimme mit dem Aggressionsgrad der zehn Songs nicht nur mithalten kann, sondern sie maßgeblich anführt. Gleich im Opener “Hell Hath No Fury” packt sie all die Männerdomänen dieser Welt bei den Hörnern: I know youd like if we just sat silent and never challenged your ideas/ So here?s how we feel/ heres what we want/ heres what we need: to be heard. Hier und da lässt Rubino durchblicken, dass sie auch melodisch singen kann, aber dafür gibt es auf “Open City” wenig Anlass. Selbst in den Powerpop-Strophen von “Nightshift”, die am ehesten an das hauptberufliche Engagement von Schlagzeuger Chris Wilson bei Ted Leo erinnern, kippt ihre Stimme. Und das gemächlich groovende Black Veils gerät nicht zur Verschnaufpause, sondern gräbt schmerzliche vier Minuten lang in Erinnerungen. “Open City” ruft zu Haltung und Selbstbestimmung auf und erinnert damit an die besten Momente des US-Hardcore.