Die erneute Vielfalt – auf dem Vorgänger “Lore” (2015) hatten Elder ihren Sound erstmals für Prog- und Psychrock geöffnet – ist eng verknüpft mit dem versierten Gitarrenspiel von Frontmann Nick DiSalvo. Über eine Punk- und Metal-Sozialisation landete er bei Stoner-Doom à la Sleep, über sein Deutschstudium – zudem zumindest privat auch zahlreiche Krautrock-Bands gehörten – kurzzeitig an einem Gymnasium im Ruhrgebiet. Er weiß also, was es bedeutet, wenn Sonntag ist. Der gleichnamige Track ist Elders erster Krautrock-Ausflug und gleich ein Volltreffer. Aus einer groovenden Basslinie wird ein motorischer Beat, zu dem die Gitarren funkeln und sich winden. Der Song stammt aus einer dreistündigen Jam-Session, an der sich neben dem Trio auch Mike Samos an einer Pedal-Steel-Gitarre beteiligte. Neben Samos spielte auch Mike Risberg, ein alter Freund, ein paar Gitarren und Keyboards im Studio ein. Risberg wird auch mit auf Tour gehen, so können Elder die Dynamik des Albums live umsetzen. Denn in den anderen fünf Songs, die alle zehn Minuten oder länger sind, lauert an fast jeder Ecke ein neues Riff oder eine neue Idee, die Elder auf wundersame Weise zusammenbringen. Der Opener “Sanctuary” klingt zu Beginn noch nach Stoner-Prog, zur Hälfte aber nimmt er sich eine kurze Pink Floyd-Auszeit. Auch “Staving Off Truth” vollzieht nach einer energiegeladenen, ersten Hälfte einen atmosphärisch-psychedelischen Wandel, bevor sich der Song in den letzten Minuten in seine Einzelteile zerlegt.
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