Spätestens, als American Hollow mit dem wunderbaren, sich immer weiter zu einer Hymne formenden Endless Summer ausklang, hatte man sich in Bask verliebt. Das ist jetzt drei Jahre her. Da debütierten die vier Musiker aus North Carolina mit besagtem American Hollow, das die gesamte Palette geerdeter musikalischer Werte der USA abbildete. Eben ein verführerisches Amalgam aus den eingangs erwähnten Stilen. Genau dort setzen Bask mit Ramble Beyond an. Die Eröffnung mit Asleep In The Orchard ist grandios, ein Schaulaufen der Stärken der Band und der perfekte Anschluss an American Hollows Abschluss. Hymnische Chöre, sich immer wieder erhebende Gitarrenwände, epische Tiefe und ein abwechslungsreicher Aufbau, mit dem die Band all den Laut/Leise-Langweilern aus dem Postrock-für-Dummies-Club ein Schnippchen schlägt. Ramble Beyond ist grandios darin, unprätentiös in Schönheit zu baden und in seiner Art, mühelos Kraft zu demonstrieren. Je zwei mal drei Songs pro LP-Seite braucht es, um mit ziemlich exakt 40 Minuten eine Reise durch den mittleren Westen bis in die Südstaaten anzutreten – durch Steppen und Wälder, Berge und Sümpfe, unter dem weiten Blau des Himmels immer dem Horizont entgegen. Da wird nie unnötig gebrüllt, dafür richtig gut gesungen. Nach dem Opener folgt mit dem proggigen Brecher Mush! Carry Me Home ein weiteres Highlight – was ein Manko zur Folge hat: Ramble Beyond wird nach dem eröffnenden Doppel nicht mehr besser. Die Platte pendelt sich auf hohem Niveau ein – ein Niveau, das man erstmal erreichen muss.
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III
VÖ: 08.11.2019
American Hollow
VÖ: 18.09.2015