Vielleicht ist es die berühmt-berüchtigte Mär vom Erwachsenenwerden, die das Quartett aus Los Angeles dazu bewogen hat, die Regler am Verzerrer ein wenig zurückzudrehen, die Fenster aufzureißen und durch zu schnaufen. Wer den Opener “Sippy Cup” oder den zurückgelehnt-sonnigen Hippie-Poprock von “Gold Moon” mit dem 2014 erschienenen Vorgängeralbum “Badillac” vergleicht, der dürfte um die Gretchenfrage nach dem Noch-Punkrock-Sein jedenfalls kaum herumkommen. Die Band selbst zeigt sich von derlei Problemen erfreulich unbeeindruckt oder lässt sich einfach nichts anmerken. Es ist ja auch nicht so, als entdeckten William Keegan und Konsorten auf einmal Ambient oder klassisches Singer/Songwritertum für sich. Im Gegenteil: Das Energielevel ist hoch, nur wird es hier nicht mehr durch Tempo und Lärm definiert, sondern durch einfallsreiches Songwriting, in dem dann auch Slide-Gitarren und Mitpfeifchöre in “The Cold” oder sphärische Retro-Synthesizer einen Platz finden. Ob derartige Stilmittel und melodieselige Songs wie “Money On It” und “Stare At The Sun” den Bogen nicht sogar überspannen, ist sicherlich diskutabel. Für kritische Beobachter der neuen Together Pangea bleibt zur Not aber noch die Flucht in Tracks wie “Better Find Out” und “Southern Comfort”: Die übersetzen das sonnige Grundgefühl von Bulls And Roosters mit nervösen Schrammelgitarren und Shout-Gesang für Pogotänzer – was sich widersprüchlicher liest, als es klingt.