Buck nutzte seine R.E.M.-freie Zeit sofort für eine Reihe von Projekten, und gerade als man nach dem dritten Soloalbum innerhalb weniger Monate glaubte, den Mann hätte die Inspiration völlig verlassen, traf er Corin Tucker von Sleater-Kinney. Weil deren Band ihre starke Reunion mit einem tollen Live-Album fürs Erste abgeschlossen hatte, nahm sich Tucker die Zeit, um zusammen mit Buck und diversen Profis aus dem Umfeld der beiden eine neue Band zu gründen. Filthy Friends hat man sich genannt, der erste gemeinsame Song war Teil des Anti-Trump-Projekts “30 Songs For 30 Days”, danach erschien die Single “The Arrival” – und schon da wurde klar, dass diese Gruppe wertvoll sein wird. Die Filthy Friends kombinieren die leicht übersteuerte Dynamik von Sleater-Kinney mit den formvollendeten Gitarrenlinien, für die Peter Buck bei R.E.M. verantwortlich war. Bei Songs wie “Come One Shelley” macht es sich die Band etwas zu gemütlich im Bluesrock-Schema, dafür erinnern die melodischen Stücke wie “Faded Afternoon” an die glorreiche Zeit des weiblich geprägten Indierock, als Gruppen wie die Throwing Muses oder Belly mit spielerischer Leichtigkeit Anschluss an erfolgreiche Acts wie Suzanne Vega oder die Indigo Girls fanden, ohne sich zu verstellen. “Any Kind Of Crowd” erinnert an die ganz frühen R.E.M., als die Band die Schärfe des Punks mit der Melodieseligkeit der 60er verband, “Second Life” orientiert sich an den R.E.M. aus der Phase kurz vor dem Durchbruch, “No Forgotten Son” wäre dagegen ein Schmuckstück auf jeder Sleater-Kinney-Platte – das Beste aus beiden Welten!
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Emerald Valley
VÖ: 03.05.2019