Mit dem wundervollen Satz “You said something stupid like love steals us from loneliness”, trat Roddy Woomble 2005 gleich zu Beginn der Idlewild-Platte “Warnings/Promises” die Tür zur Songtextmetaebene ein. Auf “The Deluder” gibt er sich weniger angriffslustig. Anlässlich seines 40. Geburtstags reflektiert der Schotte über das Leben und kommt zu gleichermaßen simplen wie tiefsinnigen Schlüssen über die erste große Liebe und das Nicht-Zurückblicken. Wenn Woomble dies mit seiner unaufgeregten Stimme zu aufgeräumter Instrumentierung vorträgt, glaubt man ihm gern jedes Wort. Die Musik dazu ist so zurückhaltend, dass wohl nur Menschen mit einem Abo auf die softesten Glitterhouse-Veröffentlichungen beim ersten Durchlauf merken, was hinter Woombles Gesang vor sich geht. Auffällig bleibt höchstens das souveräne Zusammenspiel zwischen Bass und Klavier, das an die ruhigen Momente von Death Cab For Cutie erinnert. Doch “The Deluder” kann noch mehr zurückschalten. “A Skull With A Teardrop” ist eine Pianoballade in Zeitlupe, die zu später Stunde auch in einer Jazzbar funktionieren dürfte. Was nicht funktioniert, ist Woombles Ausbruch aus der Wohlklang-Komfortzone in Form des fröhlichen Planeten-Postpunks von “Jupiter”. Der wirkt vor allem mit seiner Position im ersten Drittel des Albums fehl am Platz. Immerhin kann er mit einem Idlewild-Refrain aufwarten, der von “First Love Is Never Returned” jedoch locker getoppt wird. Egal wie das nächste Idlewild-Album ausfallen wird, dieser himmelhohe Refrain wird fehlen.