Wo das 2015 erschienene “Life’s Not Out To Get You” 2015 im Titel noch vorsichtig Optimismus verbreitete, wird der im Namen des neuen Albums des Quintetts durch Panik ersetzt. Das liegt laut Frontmann Ben Barlow daran, dass die Band in den vergangenen zwei Jahren das echte Leben eingeholt hat und sich diese Erfahrungen in den Songs niederschlagen. “Wish You Were Here” etwa ist eine zarte Ballade über Barlows 2016 verstorbenen Vater – mit diesem Hintergrundwissen verzeiht man dem Song auch sein abgeschmacktes Akustikgitarren-Klavier-Arrangement. Stücke wie “Happy Judgement Day” und “Don’t Wait” zeigen Neck Deep hingegen von ihrer kraftvollen Seite. Gerade “Don’t Wait” lässt Pop weitgehend außen vor und spendiert der Hymne gegen blinden Gehorsam satten Punk-Drive und ein bockstarkes Feature von Architects-Kopf Sam Carter. Dazwischen findet sich jedoch viel Mittelprächtiges in Form klassischer Midtempo-Hüpfer mit melodieselig-poppigem Klargesang und relativ stark in den Hintergrund gerückten Zerrgitarren. Am käsigsten wird es im Pop-Schunkler “19 Seventy Sumthin’”, der mit Handclaps und Orgel fehl am Platz ist. Diesen Eindruck vermag auch nicht der religionskritische, mit Palm-Mute-Gitarren und veritablem Singalong-Chorus ausgestattete Closer “Where Do We Go When We Go” zu retten. Bleibt am Ende: Mittelmaß.
weitere Platten
Neck Deep
VÖ: 19.01.2024
All Distortions Are Intentional
VÖ: 24.07.2020
In Bloom: Versions
VÖ: 01.08.2018
Life's Not Out To Get You
VÖ: 14.08.2015
Wishful Thinking
VÖ: 24.01.2014