Sie klingt immer ein wenig wie das Pfeifen im Wald, die Mär von den besten Zeiten, die man noch vor sich hat. Umso mehr, wenn jene Zeiten, die man hinter sich hat, bereits überdurchschnittlich gut waren. Bei Terry Hoax waren das die frühen 90er: Als kratzige Alternative zu Fury In The Slaughterhouse ließ es sich gut leben und mit dem Depeche Mode-Cover “Policy Of Truth” sah es bei Sänger Oliver Perau & Co. für ein paar Monate nach Welteroberung aus. Haute dann irgendwie doch nicht richtig hin, der Sound wurde unentschlossener, es folgte der Split 1996. Nach diversen Überraschungsauftritten gab es schließlich 2008 die Reunion, mit dem Pledge-finanzierten “Thrill!” veröffentlichen Terry Hoax jetzt bereits ihr drittes Album seitdem. Ob Perau es nun mit “The Best Is Yet To Come” ernst meint oder sich nur Mut zuwedelt, sei dahingestellt. Fest steht, dass das von Produzent Arne Neurand (Guano Apes, Revolverheld) in Form gebrachte Material an vielen Stellen so jugendlich klingt wie zur Blütezeit der Band. Der Opener “Inbetween” bedient sich mit lockerem Händchen im Kochbuch der Beatsteaks, die Single “I’m Not Afraid To Die”, noch so ein Mutmach-Mantra, klingt fast so zackig wie die Hives. Experimentierten Terry Hoax auf dem Vorgänger “Serious” noch mit Loops und Bläsern, konzentriert sich “Thrill!” wieder aufs Wesentliche. Wenn man der Band überhaupt etwas vorwerfen kann, dann ihren Hang zur Überlänge. Vier Midtempo-Songs weniger, die Arrangements einen Tick straffer, Wertsteigerung durch Verknappung. Nächstes Mal vielleicht.
weitere Platten
Serious
VÖ: 27.01.2012
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VÖ: 26.03.2001
Den Kindern Geht Es Gut, Und Sie Lassen Grüßen
VÖ: 30.11.1999