Die Abgeklärtheit mit der die vier Dänen zu Werke gehen, die vorher etwa bei Baby Woodrose, Sort Sol und Psyched Up aktiv waren, war bereits auf ihrem Debüt “Animale” Stärke und Schwäche zugleich. Über die Lässigkeit mit der entfernte Genre-Kollegen wie Graveyard tausende Menschen vor Festivalbühnen ziehen, verfügen Childrenn aber nicht. Die knarzenden Gitarren in “Royal Fever”, der ruhelose Rhythmus von “Year Of Compliments” oder der stampfende Beat von “Sing Sing Electric” gehen zwar in die Beine, bewegen aber sonst nicht viel. Ihr Psych-Rock trifft Stoner trifft Krautrock gibt sich chronisch pessimistisch und ist immer dann am Stärksten, wenn es um das Erschaffen von Atmosphäre geht. “11th Hour Lullaby/Cloud #22” verfügt über eine Mystik, die der an Josh Homme erinnernde Gesang weiter steigert. Cause Im already dead and there is no remose anyhow, haucht Sänger Jakob Brixen in “Wheres The Door” zu Akustikgitarrenbegleitung. Anfangs ruhig, packt ihn im Refrain langsam die Angst, die zum Ende in Verzweiflung umschlägt. Passend dazu schlägt das Schlagzeug panisch um sich, die Gitarre kreischt auf und überträgt ein klaustrophobisches Gefühl auf den Hörer. Auch wenn Childrenn sich das aufjaulende Riff bei “Black Unicorn” von ihrem Debüt ausgeliehen haben, sind er und “11th Hour Lullaby/Cloud #22” die Höhepunkte von “International Exit”. Um mit der nächsten Platte restlos überzeugen zu können, sollten sich Childrenn solche Momente öfter gönnen.
weitere Platten
Animale
VÖ: 08.04.2016
International Exit
VÖ: 01.01.1900