Das Trio aus den Niederlanden schwört seit 13 Jahren auf die Besetzung Gitarre, Schlagzeug und Hammond-Orgel. Den Bass spielt Keyboarder Gertjan Gutman einfach mit. Für “Hyper Focus” hat er dadurch so viel zu tun, dass sein Spiel oft zum Zentrum der Songs wird. In “Witches Hammer”, dem Opener “Join The Game” und dem ohnehin stark an The Doors erinnernden “Poor Duffy”, das obendrein mit Bläsern bestückt ist, glaubt man nicht selten, Ray Manzarek oder Jon Lord seien von den Toten auferstanden, um bei Birth Of Joy nochmal in die Tasten zu greifen. Aus den 60ern und 70ern stammen dann auch nahezu alle anderen Einflüsse, die sich auf “Hyper Focus” ausmachen lassen. Entsprechend behauptet die Band von sich, sie klinge wie Sixties on steroids. An anderer Stelle kommen noch ein bisschen Queens Of The Stone Age dazu, wenn etwa die Gitarre von Sänger Kevin Stunnenberg in “Let It Slide Stoner Rock” streift und er programmatisch die Zeile Loud and heavy wiederholt. In den drei Instrumentalstücken “I”, “II”, und “III”, die als zurückgenommene, aber verspulte Jams dazwischengestreut sind, findet sich ein kurzes, aber angenehmes Kontrastprogramm zu den schartigen Rocksongs. Was dem Album allerdings abgeht, ist Substanz in Form von Inhalt. Laut Band gehe es um den heutigen, konstanten Informationsfluss und damit verbunden, um jede Menge Fehlinformationen, die auf uns einprasseln. Hängen bleiben vor allem aber vergleichsweise stumpfe Zeilen wie Sell your brains aus “Sell Out”.