Alle Bänke rausreißen, die toten Würmer gleich mit, den Weihrauch und das Wasser weg und mitten ins Kahle die Künstlerin mit ihren Liedern über den Tod setzen. Um den geht es auch auf ihrem vierten Album wieder, zu dem sie sonst nicht viel sagen will. Die fünf Stücke, von denen das kürzeste knapp über fünf und das längste fast 18 Minuten lang sind, sollen für sich sprechen, schreien, murmeln, jubilieren, schweigen. Stellenweise klingt “Dead Magic” fast wie ein Hörspiel, in dem die Schwedin langsamen Schrittes den Steinboden betritt, hinter sich einen Chor aus schwerelos hauchenden Geistern, um dann eine Orgeltaste so lange zu halten, bis die Pfeife hinter ihr stirbt. Um sie herum hocken Freunde wie Wolves In The Throne Room auf dem harten Boden und trommeln nervös mit den leeren Händen. Auch wenn von Hausswolff sich bei den ganz düsteren Metallern besonders heimisch fühlt (und in der Vergangenheit ihr Recht aufs Burzum-Shirt verteidigt hat), setzt sie weniger auf Räucherstäbchen und alte Symbole als auf kühle Kanten. Das Schlagzeug, das sie stellenweise einsetzt, klingt mechanisch, die Synthesizer verlieren jeden verzweifelten Kampf mit der Orgel. Dass “Ugly And Vengeful” gen Ende kontrolliert in eine Art Post-Metal ausbrechen darf, hat es sich vorher über zehn Minuten lang hart verdient, und natürlich sterben am Ende wieder alle Instrumente außer Hausswolffs Orgel. Die hat sie sich für “Dead Magic” aus der Marmorkirche in Kopenhagen geklaut, wo sie natürlich immer noch steht, aber wer will darauf nach so einem Album noch etwas anderes spielen.
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