Dass man aus Boston kommen und nach Gainesville klingen kann, ist kein Geheimnis; der Sound der Studentenstadt wird inzwischen weltweit nachgeahmt. Mit ihrem Debütalbum “Deaf Dogs” reichen Bundles ihre Bewerbung fürs dort ansässige Fest ein: Irgendwo zwischen Against Me!, Dillinger Four und taufrischen Make War ist das Trio zuhause. Die Band spielt also kratzigen Punk, der gleichermaßen bierselig und melancholisch ist, motivierend und aufputschend klingt und auf “Deaf Dogs” zwischen diesen Charakteristika pendelt. Es dürfte also klar sein: Wer irgendwas mit diesem Sound anfangen kann, ist bei Bundles mindestens solange an der richtigen Adresse, bis eine der etablierten Bands ihr nächstes Album veröffentlicht. “Deaf Dogs” ist eine raue Ansage, charmant rumpelig produziert, mit Kater und Fahne, mit Lawrence-Arms-Tattoo und ausgestrecktem Mittelfinger auf Hüfthöhe. Mit Liedern wie “The Dornishmans Wife”, “Theres A Hole Right In Front Of You” oder “In Like A Lion…” beweist die Band ihre Fähigkeiten zum hymnischen Singalong, “The State Of Seattle” oder “Lorem Ipsum” laden zum Kopfsprung in den Pogo-Pit ein. Bundles sind ein kleiner Rohdiamant, bei dem es spannend zu beobachten sein wird, was daraus entsteht, wenn er mit einer Schippe mehr Erfahrung feiner geschliffen wird. Denn “Deaf Dogs” klingt noch deutlich nach getrocknetem Schweiß im muffigen Proberaum – aber Hand aufs Hemd: Für ein Debüt dieser Sorte gehört das auch so.