Eigentlich, möchte man meinen, hatten die Nordiren mit dem tollen Album-Comeback “Kablammo” von 2015 ihre fragwürdige Alben sind altmodisch, wir veröffentlichen jetzt nur noch Singles-Phase überwunden. Doch “Islands” klingt wieder wie eine Aneinanderreihung zurückgehaltener Singles, die wegen ihrer eklatanten Qualitätsunterschiede nicht zusammenpassen wollen. Das schlimmste Beispiel dafür: “Confessions In The Pool” ist wirklich unerträglich mit seinem simplen Schunkel-Beat und einer derart nervtötenden Melodie, dass man sich stattdessen einen Ohrwurm von “Schnappi, das kleine Krokodil” an dessen Stelle wünscht – auch, weil dieser Höllenhit den gehaltvolleren Text hat. Nicht ganz so schlimm, aber trotzdem daneben sind Tim Wheelers offensichtliche Versuche, jetzt auf Post-Punk-Revival zu machen, wie in “Did Your Love Burn Out?”, oder die aufdringlich-anschmiegsamen Balladen “Dont Need Your Love” und “Its A Trap”. Ein kompletter Reinfall ist “Islands” dennoch nicht: Der verspielte Power-Pop-Rocker “Buzzkill” hätte gut auf Ashs Meisterwerk “Free Your Angels” gepasst, auch “Annabel” mit seinem ernsteren Grundton hat alle Merkmale eines richtig guten Ash-Songs, mit denen sie ihrem US-Pendant Weezer immer Konkurrenz machen konnten. Simples, aber absolut tightes Songwriting mit kratzigem Meltdown-Flair, die unverändert sonnige Stimme von Wheeler und seine makellosen Gitarrenleads findet man auch auf “Islands” – nur ist daraus diesmal nichts Zusammenhängendes entstanden.
weitere Platten
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1977
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