Red Apollo
The Laurels Of Serenity
Text: Martin Burger
Zunächst einmal die Klarstellung: Red Apollo haben mit “The Laurels Of Serenity” ihr bisher bestes Album aufgenommen. Es arbeitet sich überaus stimmungsvoll an Urängsten ab und inkorporiert klug Elemente aus Post-Rock und Black Metal in den Bandsound. Anscheinend lag im Proberaum auch eine Ausgabe der “Sagen des klassischen Altertums” bereit. Gustav Schwabs Standardwerk in Sachen Mythen und Legenden der griechischen und römischen Antike ist bis heute besonders beliebt, weil es die zum Teil in komplexer Versform überlieferten Geschichten kompakt zusammenfasst. Für Red Apollo heißt das, dass die bandeigene Konfrontation der Dämonen mal über den Todesfluss Acheron führt, aber auch in historisch überlieferte Bluttaten, wie sie in den “Ides Of March” stattfanden. Das gleichnamige Stück steht gemeinsam mit dem Titeltrack dann auch stellvertretend für “The Laurels Of Serenity”: Welle um Welle donnern tiefer gestimmte Gitarren gegen das Boxen-Wehr, kaum verständliche Growls dominieren, als Höhepunkte dienen meist Palm-Muted-Riffs, über denen es sirrt und flirrt. Und, nun, spätestens nach dem sechsten Track ist das Elixier verbraucht. Auch weibliche Chöre aus der Dose und eine untadelige Schlagzeugarbeit können nicht davon ablenken, dass “Unyielding Void” und “A Sacred Kingdom Come” sich in repetitiven Strukturen ergehen. Die ganz edlen Lorbeeren gehen damit knapp an Red Apollo vorbei, vielleicht aber nicht mehr allzu lange. Dann gerne wieder in so schön John-Baizley-eskem Artwork.