Die Tatsache, dass Metallica, die Band, aus der er rausflog und mit der er sich mit Megadeth bis ca. Mitte der Achtziger auf einem Niveau befand, sich danach anschickte, nach den Sternen zu greifen und zum weltweiten Trademark wurde, muss mit jedem zusätzlich verkauften “Black Album” mehr geschmerzt haben. So findet man den Rotschopf vor dem Superstar-Ministerium wieder, wo er “Ich will hier rein!” brüllt, aber letztendlich nicht einmal über den Iron Maiden-Support-Slot hinaus kommt. Die rotzige Unkonventionalität der ersten drei wirklich eigenständigen und gelungenen Alben, deren Texte Siepe, Staude und ich uns immer noch auswendig vorträllern können, wich einem nach Breitenakzeptanz heischendem Tut-keinem-weh-Metal, der immer peinlicher wurde und sich nun mit “Risk” seinen finalen Todesschuss verpsst. Ich weiß nicht, was schlimmer ist: der grausame 80er-Schwanzrock bei “Seven”, die anbiedernden und völlig missratenen Neuzeit-Industrial-Effekte von “Insomnia”, die Schunkelhymne “Ecstasy” oder der AOR-Stampfer “I’ll Be There”. “Risk” klingt, als hätte Mustaine bei der untalentierten Neunziger-Ausgabe von Desmond Child, der mal als todsichere Hitfabrik Songs für unter anderem Bon Jovi und Alice Cooper schrieb, den Abfall durchwühlt, und wenn er nicht aufpasst, springt ihm jetzt auch noch die Metal-Kommune ab. Überflüssig wie ein Paradise Lost-Livealbum.
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