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    Zeal & Ardor
    Stranger Fruit

    VÖ: 08.06.2018 | Label: Radicalis/MVKA
    Text:
    Zeal & Ardor - Stranger Fruit

    Mit “Devil Is Fine” hat er die Höllenhunde geweckt, mit “Stranger Fruit” lässt Manuel Gagneux sie von der Leine.

    Seit er Ende 2016 mit seinem Debüt und dessen irrwitziger Mischung aus Black Metal und Gospel mehr aus Versehen ein Beben in der Musikwelt auslöste, ist einiges anders geworden. Das Ein-Mann-Projekt Zeal & Ardor hat jetzt eine Live-Band und durch den Riss im Boden, den das besagte Erdbeben auslöste, strömen mehr giftige, schwefelhaltige Dämpfe denn je. Eingefangen hat sie Gagneux in 16 Songs, die sich noch ausgelassener, verderbter und mysteriöser in der Dunkelheit suhlen. Dabei beginnt das beinahe doppelt so lange zweite Album nach aufbrausendem Intro erstaunlich ruhig: Der “Gravedigger’s Chant” erzählt nach einem Klavierauftakt das Lied der Toten und wiederholt zu hypnotisch schlurfendem Beat die Worte “bring the dead body down”. Was auch immer Gagneux hier unter der Erde verborgen wissen will, bleibt da nicht lange. Schon das folgende “Servants” donnert mit Tonartwechseln und marodierendem Black-Metal-Schlagzeug wie ein wiederkehrendes Aufstampfen, das man so lange durchhält, bis aller Zorn an die Oberfläche gestampft wurde. Das fauchende “Fire Of Motion” enthüllt zu sich beinahe überschlagenden Blast-Beats das wahre Bestreben seines Meisters, wenn Gagneux in monotonen Sprechchören singt: “And we will face to the east, to bring our best to the beast”, einem eine unheilvoll ins Metal-Verderben slidende Sologitarre den Boden unter den Füßen wegreißt und zu wirbelnden Gitarrenriffs nichts als eine körperlos ächzende Stimme bleibt. Eine Zäsur setzt das folgende “The Hermit”, das mit Vogelzwitschern, sich harmonisch öffnenden Chorgesängen und zart tröpfelndem Klavier wie der Sonnenaufgang über einem blutgetränkten Schlachtfeld anmutet. Das folgende “Row Row” straft die trügerische Ruhe mit treibenden Handclap-Beats und beinahe funky Bass Lügen, indem es erneut eine Gewitterfront aus norwegischem Black Metal hinter sich her zieht. Auch die bereits aus “Devil Is Fine” bekannten Interludes greifen Songs wie “The Fool” wieder auf und entwickeln sie durch zusätzliche Soundschichten weiter. Das fanatische Wechselspiel zwischen Blues und Metal treibt schließlich der wie eine Steinschleuder aus beiden Genres konzipierte Song “We Can’t Be Found” auf die Spitze: Die Bluesgitarre in den Strophen erzeugt eine Spannung, die kurz darauf mit rasenden Speed-Metal-Riffs nach vorn schnellt. Dazu mutet der mal auf deutsch, mal auf englisch gesungene Text an, als würde Gagneux in fremden Zungen sprechen. Wer vor einem Jahr dachte, Zeal & Ardor wären nur ein kurzlebiger Hype, hätte sich nicht mehr irren können.

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    VÖ: 01.12.2018

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