Mantar
The Modern Art Of Setting Ablaze
“The Modern Art Of Setting Ablaze” zieht unaufhaltsam die Feuerschneise weiter, die das Prügel-Duo auf “Death By Burning” und “Ode To The Flame” losgetreten hat – und das aufgeräumter und kompromissloser denn je: “Wir haben das unnötige Zeug rausgelassen”, erklärt Gitarrist und Giftspritze Hanno Klänhardt. “Ich wollte nur drei- oder vierminütige Stücke. Bam, bam, bam!” Und so reihen sich nach dem Intro “The Knowing” nicht elf Nadelstiche, sondern elf flammende Doom-Punk-Schwerthiebe hintereinander. Vordergründig bleibt dafür alles beim Alten: Klänhardt reißt gnadenlose Riffs ab und brüllt sich die Seele aus dem Leib, während Pressluft-Drummer Erinc Sakarya sich mächtig und unaufhaltsam groovend voran walzt. Verglichen mit den Vorgängern hat “The Modern Art Of Setting Ablaze” aber viel mehr spielerische Finesse zu bieten, wie etwa an den ausgefeilten Gitarren in “Seek + Forget” zu hören ist. Mantar schaffen es auf ihrem dritten Album, die pure und streitlustige Boshaftigkeit ihres Sounds noch eindringlicher zu verpacken. Ohne unnötigen Firlefanz, aber dafür mit noch mehr Wut. Dass sie dabei weiter ungemütlich bleiben, machen sie von Anfang an klar: Auf dem Cover prangt das Relief “Der Lichtbringer” des Expressionisten und Nazi-Sympathisanten Bernhard Hoetger. Der wollte sich damit beim NS-Regime einschmeicheln – ohne Erfolg, denn das Bild wurde als “entartete Kunst” geschmäht. 80 Jahre später hängt es nach wie vor unkommentiert in der Bremer Innenstadt über der Böttcherstraße. Mantar distanzieren sich klar vom ideologischen Inhalt des Bilds und ärgern sich umso mehr darüber, dass die Wahrheit lieber ignoriert und das Relief neu gedeutet wurde. “Die Leute versuchen so zu tun, als sei dieser Teil der Geschichte vorbei. Das ist er nicht. Denn leider sind die Menschen dumm”, erklären Mantar ihre Wahl fürs Cover in einem Statement auf Facebook. Für sie symbolisiert das Relief “The Modern Art Of Setting Ablaze”, verschließen die Leute doch derzeit lieber die Augen vor dem erstarken rechten Parteien und machen so den Weg frei für neue geistige Brandstifter. “In deinem Kopf, in deinem Herzen, in deiner Hand. Es liegt an dir! Denk für dich selbst! Folge keinen Führern!”, fordern Mantar. Genau diese Attitüde verpacken sie gekonnt: Sie ziehen weiter durchs Land, legen metaphorisch Feuer, sind ungemütlich und bleiben ihrem Credo treu: “They serve one master – that is destruction!”
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