Das blühende Leben sind die vier Songs in 69 Minuten natürlich nicht, trotzdem wirken sie so lebendig wie selten zuvor. Das hat auch mit der Herangehensweise von Produzent Steve Albini zu tun, der Bands so viel Ursprünglichkeit wie möglich einräumt. Beim Hören von “Life Metal” kann man sich gut vorstellen, wie Stephen OMalley und Greg Anderson Anfang 2018 zwischen Verstärkern und Effektgeräten saßen und erste langsame Riffs um sich kreisen ließen. Das ebenso schleppende wie massive Ergebnis schneidet einen unter Kopfhörern wunderbar von der Außenwelt ab, man hört Saiten beben und kann erahnen, wie die Luft durch die analoge Produktion vibriert, auch wenn der bemusterte Stream das qualitativ nicht hergeben kann. Im Vergleich zum Vorgänger “Kannon” (2015) kommt “Life Metal” mit wenig Gesang aus, nur im Opener “Between Sleipnirs Breaths” legt sich der sanfte Gesang von Cellistin Hildur Guðnadóttir über die Drone-Riffs. Weitere Gäste sind Tim Midyett an Gitarre und Bass, Tos Nieuwenhuizen am Moog-Synthesizer und Komponist Anthony Pateras, der im einzigen Stück mit lichteren Tönen, “Troubled Air”, Orgel spielt. Das längste Stück ist gleichzeitig das verspielteste, zumindest für Sunn-O)))-Verhältnisse: Das über 25-minütige “Novae” lässt im ersten Teil Riff auf Riff folgen, bevor Guðnadóttir mit ihrem Haldorophone (ein umgebautes Cello) in unheimliche Sphären entführt. Bei entsprechender Lautstärke lebt “Life Metal” wirklich.
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