Slaughter Beach, Dog
Safe And Also No Fear
Text: Daniel Welsch
Ursprünglich wollte Ewald mit seinem Nebenprojekt fiktive Geschichten aus der Kleinstadt Slaughter Beach im US-Bundesstaat Delaware erzählen, doch schon auf dem Vorgänger “Birdie” verschwamm vor zwei Jahren die Grenze zwischen Fiktion und autobiografischer Erzählung. Auch in den zehn Songs von “Safe And Also No Fear” wimmelt es von Figuren, denen Ewald mit wackliger Handkamera durch Parks, Straßen und Bars folgt, sie in kurz eingeblendeten Bauchbinden sehr prägnant charakterisiert (Never did learn to swim/ Lives on candy bars and gin), bevor die Kamera mit einem schnellen Schwenk die nächste Person in den Fokus nimmt. Doch der Sänger und Songwriter tritt nicht nur als allwissender Erzähler auf, sondern drängt sich manchmal auch selbst ins Bild, etwa im Opener “One Down”, in dem beginnt fast jede Zeile mit dem Wort I beginnt. Obwohl seit “Birdie” aus Slaughter Beach, Dog mit Bassist Ian Farmer (Modern Baseball), Gitarrist Nick Harris (All Dogs) und Schlagzeuger Zack Robbins (Superheaven) ein Quartett wurde, ist die musikalische Untermalung zurückhaltender und spröder als auf dem Vorgänger. Statt heimeliger Atmosphäre und Country-Gemütlichkeit herrscht auf “Safe And Also No Fear” ein unterkühlter Minimalismus vor, wenn etwa in der ersten Hälfte des sieben Minuten langen “Black Oak” die Band Ewalds monotonen Sprechgesang mit einem kargen Song-Skelett unterlegt. Das macht “Safe And Also No Fear” nicht nur schwerer zugänglich, sondern sorgt dafür, dass Highlights wie “Gold And Green” und “Acolyte” diesmal fehlen.
weitere Platten
Crying, Laughing, Waving, Smiling
VÖ: 22.09.2023
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Motorcycle.jpg EP
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