Spoon
Everything Hits At Once: The Best Of Spoon
Text: Dennis Plauk
Damit war vor allem aus zwei Gründen nicht zu rechnen. Erstens dürften Spoon – sollten sie jemals Ambitionen in diese Richtung entwickelt haben – längst mit der Aussicht abgeschlossen haben, in diesem Leben auch nur ansatzweise so viel kommerziellen Erfolg wie Kritikermeriten einzuheimsen. “The Best Of”, das klingt nach einer Aneinanderreihung von Hit-Singles, die Spoon nie hatten. Zweitens scheint die Band aus Austin, Texas spätestens seit ihrem Label-Einstand bei Merge mit “Girls Can Tell” (2001) – dem ihr erster und einziger Major-Abstecher “A Series Of Sneaks” vorausgegangen war – dermaßen am Albumformat mit seinen narrativen und dramaturgischen Möglichkeiten zu hängen, dass es unpassend erscheint, sich Spoon über eine Compilation zu nähern. Doch es funktioniert, viel besser, als man vielleicht meint. So verhilft das nicht unironisch betitelte “Everything Hits At Once” zur wesentlichen Erkenntnis: Spoon-Songs kommen im Zweifelsfall gut aus ohne den sie eigentlich umgebenden Albumkontext. Das belegen Stücke wie etwa der pianobasierte Power-Popper “The Way We Get By”, die schmissige Kinks-Gedächtnisnummer “The Underdog” und der Garagerocker “Rent I Pay”, die reinste Lektion in Sachen musikalische Coolness. Auch das compilation-exklusive “No Bullets Spent”, eine mit allerhand Widerhaken ausgestattete Indie-Hymne nach Spoon-Maßstäben, fällt in diese Kategorie. Sie setzt das Ausrufezeichen am Schluss und gibt zugleich laut Frontmann Britt Daniel das beruhigende Versprechen: Fortsetzung folgt.
weitere Platten
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